Düsseldorf, 05. Dezember 2025
Videos: Die Königsdisziplin im Social-Media-Marketing
Videos sind längst mehr als ein Trend: Sie sind das Herzstück moderner Markenkommunikation. Doch was macht ein gutes Video aus? Und wie können Unternehmen die Königsdisziplin meistern, ohne ihr Budget zu sprengen? Expertin Kim Adamek, Geschäftsführerin der Performance-Marketing-Agentur Digitallotsen GmbH, verrät, welche Regeln für erfolgreichen Video-Content gelten.
Videos sind aus der Markenkommunikation nicht mehr wegzudenken. Alle relevanten Plattformen machen das Abspielen von Videos möglich und in Zeiten von KI, in denen es immer schwieriger wird, echte Fotos von Fälschungen zu unterscheiden, sind Videos ein hervorragendes Instrument, um authentisches Marketing zu betreiben. "Die Nachfrage steigt rasant – selbst kleine Betriebe wie Fahrschulen greifen inzwischen zum Smartphone, um eigene Clips zu produzieren. Wir sind mitten im Boom", sagt Kim Adamek. Die Expertin für Social Media und Performance Marketing leitet die Agentur Digitallotsen in Hattingen im Ruhrgebiet.
Was guten Video-Content auszeichnet
Was macht ein Video erfolgreich? Adamek bringt es auf den Punkt: "Das A & O von überzeugenden Videos ist eine gute Tonqualität. Das Bildmaterial kann noch so gut sein: Schlechte Tonqualität wird nicht verziehen. Zudem ist es wichtig, mit Untertiteln zu arbeiten, damit das Video auch ohne Ton abgespielt werden kann – etwa auf der Bahnfahrt." Darüber hinaus brauche jedes Video eine starke "Hook", eine klare Spannungskurve und mindestens eine Handlungsaufforderung – besser zwei. Und: Es müsse einen Mehrwert bieten, sei es Wissen, Humor oder eine überraschende Information. Adamek: "Wichtig ist, dass es sich für die Betrachtenden lohnt, es angeschaut zu haben."
Die häufigsten Fehler – und wie man sie vermeidet
Expertin Adamek beobachtet in der Marketing-Praxis immer zwei wiederkehrende Fehler: "Erstens geben die Firmen das Social-Media-Marketing an einen Praktikanten oder eine Praktikantin. Das ist grundsätzlich nicht schlecht. Allerdings haben die Jungen ein anderes Verständnis von guten Social-Media-Marketing und Video-Content als erfahrenere Menschen. Hier gilt es einen gesunden Mittelweg zu finden." Hinzu kommt der strategische Fehler Nummer zwei: die fehlende Konsistenz und mangelnde Ausdauer. Adamek: "Gerne wird zu Beginn investiert und stark gestartet. Es dauert aber, bis Social-Media-Marketing Wirkung zeigt. Meistens zwischen sechs und zwölf Monaten. Bis dahin haben die meisten aber schon wieder aufgegeben und damit eine gute Chance verpasst, Kunden und Mitarbeitende zu gewinnen." Ein weiterer Stolperstein: Videos werden häufig produziert, aber selten strategisch genutzt.
Kostenfrage und KI-Einsatz
Sind erstklassige Videos teuer? Adamek: "Es kommt drauf an, wie man erstklassig definiert. Durch Social Media ist der Anspruch gesunken." Auch künstliche Intelligenz trägt ihren Teil zu geringeren Kosten bei höherem Output bei. Sie hilft beim Transkribieren, beim Verlängern von Sequenzen und sogar beim Generieren kompletter Clips. Doch Adamek warnt: "Ich glaube, dass komplette Videos, die erkennbar generiert wurden, einen Moment gefeiert werden. Der Moment wird aber nicht lange andauern. Denn am Ende ist das Werk nicht so viel wert wie ein menschlich erstelltes Video. Das gilt auch für Fotos, Texte und andere kreative Werke. Man wird bald wieder die kleinen Fehler schätzen." Ein aktuelles Beispiel, in dem der Einsatz von zu viel KI nach hinten losgegangen ist, ist der Weihnachts-Clip von Coca-Cola. Die Netzreaktionen sind immens – und mehrheitlich negativ. Der US-Getränkehersteller, jahrzehntelang für seine aufwendigen und künstlerisch anspruchsvollen Weihnachts-Werbefilme berühmt und gerühmt, hat sich mit dem Christmas-KI-Werk 2025 nach weitverbreiteter Auffassung keinen Gefallen getan.
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