Düsseldorf, 29. August 2025
Resilienz in Krisenzeiten
So bleibt die Kreativität im Marketing lebendig
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten geraten schnell auch kreative Prozesse ins Stocken. Dabei sind gerade dann frische Ideen gefragt, um Marken sichtbar und relevant zu halten. Der Schlüssel dazu liegt in guter Führung.

Inflation, Rezession, Budgetkürzungen: Der wirtschaftliche Gegenwind dämpft zurzeit nicht nur Umsätze, sondern auch die Stimmung. Dabei braucht es gerade jetzt kreative Ideen, um Kunden zu erreichen, Marken zu schärfen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die Frage lautet: Wie können Führungskräfte ihre Teams in unsicheren Zeiten motivieren – und zwar ohne dabei Druck aufzubauen, der die Kreativität im Keim erstickt?

Kreativität braucht Vertrauen
„In der Kreativbranche gehört Wandel irgendwie dazu. Trotzdem sind die letzten Monate anders“, sagt Uwe Berger, Präsident des Marketing Club Hannover und CEO der Markenagentur B&B. „Viele spüren Druck, Unklarheit, Überforderung – auch auf Leitungsebene.“ Er betont: „Führung bedeutet dann nicht, alles im Griff zu haben. Sondern da zu sein. Zuhören. Aushalten, dass gerade vieles im Fluss ist.“
Vertrauen spiele in solchen Situationen ebenfalls eine Schlüsselrolle. Gute Ideen, sagt Berger, brauchten gar keinen perfekten Rahmen. „Entscheidend ist Vertrauen: ein Team, das sich traut, weiterzudenken – auch wenn niemand weiß, wie der Markt morgen aussieht“, erläutert er. Das legt auch die Studie „Psychologische Sicherheit als Erfolgsfaktor für Teamlernen, Effizienz und Produktivität“ nahe, die 2023 im Open Psychology Journal erschienen ist. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Teams, die sich psychologisch sicher fühlen, eher Wissen teilen, enger zusammenarbeiten und dadurch messbar produktiver sein könnten.
Resilienz entsteht im Alltag
Wichtiger als große Strategiemeetings können daher kleine Routinen sein, die auch in agilen Methoden Anwendung finden. Richtig eingesetzt helfen sie dabei, Energie zu bündeln statt sie in langen Meetings zu verlieren. Dazu gehören Check-ins, also kurze Teamrunden zum Stand der Arbeit, genauso wie Kreativ-Sprints, bei denen anhand konkreter Fragestellungen fokussiert gebrainstormt wird.
Forscher empfehlen darüber hinaus das Prinzip kurzer Pausen. Eine Analyse mit dem Titel „Gib mir eine Pause!“, erschienen in PLOS ONE, einem internationalen, wissenschaftliches Open-Access-Fachjournal, hat die Wirksamkeit von Mikropausen zur Steigerung von Wohlbefinden und Leistung genauer untersucht. Die Wissenschaftler kamen dabei zu dem Schluss, dass schon wenige Minuten Unterbrechung das Wohlbefinden steigern und die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern.
Zuversicht als Führungsaufgabe
Außerdem sollten gerade in Krisenzeiten Erwartungen angepasst werden. Ein „Zuviel“ an Druck kann laut der im Journal of Applied Psychology publizierten Studie „Der kurvilineare Zusammenhang zwischen wahrgenommenem Zeitdruck und Kreativität“ schnell zu Blockaden führen. Wer hingegen realistische Ziele setze und Erfolge sichtbar mache, könne ein Klima schaffen, das Mut zu neuen Wegen fördere, so die Autoren.
„Wer jetzt führt, schafft nicht die Sicherheit, dass alles gut wird. Aber die Zuversicht, dass man gemeinsam durchkommt, und vielleicht sogar etwas Neues entsteht, das vorher keiner gesehen hat“, sagt Berger. Gerade in unsicheren Zeiten ist also nicht entscheidend, wie perfekt einzelne Prozesse laufen, sondern wie resilient die Teams bleiben – und wie viel Raum sie für Kreativität erhalten.
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